VERPAARUNG

Für eine Verpaarung ist es wichtig, dass das Pärchen blutsfremd ist. Inzucht könnte sich negativ auf die Gesundheit und Lebensdauer des Nachwuchses auswirken. Selbstverständlich sollte das Paar auch gesund, kräftig und alt genug für die Verpaarung sein. Eine Verpaarung sollte frühestens im Alter von einem Jahr, besser noch später, stattfinden.

Trifft ein Männchen auf ein Weibchen, beginnt das Männchen sofort mit der Balz. Dabei leuchtet sein Körper in den grellsten Farben. Er flacht seinen Körper ab und zeigt sich dem Weibchen im Seitenprofil, damit er möglichst groß wirkt. Dabei wippt er rythmisch und rollt den Schwanz auf und ab.

Wenn das Weibchen paarungswillig ist, behält es seine grüne Färbung und "flüchtet" langsam vor dem Männchen. Er läuft ihr hinterher und besteigt sie von hinten. Während der Paarung hält er den Körper des Weibchens fest umklammert. Der Paarungsakt kann sich mehrmals täglich, auch über mehrere Tage wiederholen.

Paarungsakt von Cleo und Arthus

Sobald das Weibchen befruchtet ist, färbt sie sich schwarz mit knallig gelben Flecken. Sie faucht das Männchen weg. Spätestens dann sollte man die beiden wieder trennen, da das Weibchen sonst unter Dauerstress steht. Dies wiederum kann im schlimmsten Fall zu einer Legenot führen.

schwangere Cleo beim Anblick von Arthus

Etwa 30 Tage später legt das Weibchen die Eier ab. Manchmal beginnen die Weibchen ein paar Tage vor der eigentlichen Eiablage mit Probegrabungen.

Man liest oft, dass ein (mittel)großer Blumentopf mit Erde-Sand-Gemisch für eine Eiablage ausreichend sein soll. Dies ist jedoch nicht artgerecht. Dem Weibchen sollten mindestens 30 cm Bodenhöhe Erde-Sand-Gemisch zur Verfügung stehen und zwar im kompletten Terrarium. Cleo hat sich für die Eiablage ganze 2 Tage und Nächte komplett in die Erde eingegraben. Den Höhleneingang hat sie hinter sich vollständig zugebuddelt. Der Tunnel war insgesamt etwas länger als ein halber Meter. Am Ende dieses Tunnels hat sie die Eier abgelegt.

Während der Eiablage sollte man das Weibchen auf gar keinen Fall stören. Am besten man verhängt das gesamte Terrarium mit Tüchern, damit sie vor neugierigen Blicken geschützt ist. Jegliche Störung bedeutet Stress und dies kann zur Legenot führen, welche im schlimmsten Fall tödlich enden kann.

Nachdem sich das Weibchen wieder ausgegraben hat, benötigt sie intensive Wärme unter ihrem Sonnenplatz, da sie unter der Erde komplett ausgekühlt ist. Außerdem benötigt sie dann dringend mit Kalzium bestäubtes Futter und Wasser, denn die Eiablage ist sehr anstrengend und kräftezehrend.

Cleo nach der Eiablage beim Zubuddeln des Eiablagetunnels

Ich habe die Eier erst am nächsten Abend vorsichtig ausgebuddelt, als Cleo bereits schlief. Sie hat davon nichts mitbekommen. Chamäleons pflegen ihr Gelege zwar nicht, aber ich wollte dennoch vermeiden, dass ich sie damit eventuell stresse.

Geschätzte 180-210 Tage sollen die Eier bis zum Schlupf brauchen. Cleo hat ihre Eier am 17.11.2011 abgelegt, diese habe ich am 18.11.2011 in den Inkubator (Herp Nersery II) überführt.

Der Nachwuchs von Cleo und Arthus begann am 03.07.2012 mit dem Schlupf. Das letzte Jungtier schlüpfte am 17.07.2012.

>>nächste Seite<<